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🇮🇹 Sizilien – ÄTNA Teil 1

Manchmal kommen die besten Ideen spontan – und so auch bei uns! Mein Kumpel Alex und ich suchten nach einem außergewöhnlichen Abenteuer, das an einem einzigen Wochenende machbar wäre. Die Bedingungen waren klar: Es sollte nicht zu teuer sein, nicht in Deutschland und definitiv etwas Besonderes. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns für ein Wochenende auf Sizilien. Das bedeutete für uns: Ätna besteigen – ein unvergessliches Erlebnis auf einem der aktivsten Vulkane Europas!

Die Reise nach Catania: Die Vorfreude steigt

Mit dieser Idee im Kopf machten wir uns an die Reiseplanung. Wir buchten einen günstigen Flug mit Ryanair und landeten schließlich ende Januar in Catania, einer charmanten Stadt auf Sizilien. Unser Flug brachte uns zu einer neuen Welt – und das schon um 8 Uhr morgens. Um unabhängig zu bleiben, mieteten wir für nur 22€ ein Auto für zwei Tage. So konnten wir die Umgebung nach Belieben erkunden.

Unsere erste Station war der mächtige Ätna. Unser Ziel: Über die Nordflanke bis zur Rifugio Timparossa und am nächsten Tag bis zum Gipfel. Voller Energie machten wir uns auf den Weg. Doch vorher wollten wir noch einen Abstecher ans Meer machen – es war herrlich warm, etwa 20°C, und die sizilianische Sonne tauchte alles in ein goldgelbes Licht.

Das Abenteuer beginnt: Aufstieg zum Ätna

Mit etwas Proviant und einer Flasche Wein für unterwegs fuhren wir zu unserem Ausgangspunkt in Solicchiata. Schon bei der Anfahrt bemerkten wir, dass der Ätna aktiv war und immer mehr Rauch in den Himmel aufstieg – eine spannende Aussicht. Der Aufstieg war anspruchsvoll, aber auch unglaublich schön. Der Weg führte uns durch karge, aber beeindruckende Landschaften und immer weiter hinauf.

Auf dem Weg trafen wir einen freundlichen Italiener, mit dem wir zwar nicht viel redeten, aber er versicherte uns, dass es sicher sei, den Ätna zu besteigen. Und so gingen wir weiter, trotz des zunehmenden rauchigen Dunstes. Irgendwann mussten wir den Pfad verlassen und quer durch die Natur weitergehen. Dabei kam ein Hund, der uns bis dahin nicht aufgefallen war. Er schien uns zu folgen, aber nach ein paar Streicheleinheiten war die Hündin, die wir Edna tauften, plötzlich eine treue Begleiterin.

Ein treuer Hund namens Edna

Edna folgte uns die ganze Zeit, lief unermüdlich mit uns den steilen Hang hinauf, und zeigte keinerlei Anzeichen von Müdigkeit. Zu unserer Sorge kam der Wind auf, es wurde kühler, und wir begannen, an den nächsten Schritten zu zweifeln. Wir erreichten schließlich eine kleine Hütte auf etwa 1200 Höhenmetern. Hier machten wir eine kurze Pause, versorgten uns und den Hund mit Wasser.

Wir stiegen bis zur Baumgrenze auf 1500 Meter auf. Doch nach einer Weile merkte ich, dass es mir langsam schlechter ging. Meine Hände kribbelten und mir war schwindelig. Alex’ Füße waren nass und durchgefroren. Die Dunkelheit setzte immer schneller ein und mit ihr ein immer unangenehmerer Wind. Der steile Anstieg forderte uns zunehmend, und der Gedanke, ob das Rifugio Timparossa, überhaupt geöffnet sein würde, nagte an uns.

Angesichts der einsetzenden Dunkelheit, unseres schlechten Zustands und der Unsicherheit, ob sich der weitere Aufstieg überhaupt lohnen würde, entschieden wir uns schweren Herzens, umzukehren. Es war klar, dass es besser war, abzusteigen, bevor es noch kälter und schwieriger wurde. Der Abstieg war ebenfalls anstrengend, vor allem, weil wir die steilen Hänge in der Dunkelheit hinunter mussten. Doch wir wussten, dass der sichere Unterschlupf die einzige Möglichkeit war, uns vor der Nacht und den Elementen zu schützen.

Die schützende Hütte: Nacht auf dem Ätna

Die Nacht verbrachten wir in der kleinen Schutzhütte, in der wir uns vor der Kälte verkriechen konnten. Edna, unsere unerschütterliche Begleiterin, hielt draußen Wache, weigerte sich, in die Hütte zu kommen, und sorgte dafür, dass wir uns sicher fühlten. Auch wenn unser ursprünglicher Plan, den Gipfel zu erreichen, gescheitert war, genossen wir die Stille und den Moment.

Am nächsten Morgen machten wir uns wieder auf den Weg zurück. Die Erlebnisse der letzten Stunden prägten unseren Rückweg, doch auch ein Stück Wehmut war dabei.

Der Rückweg: Neue Pläne für den Ätna

Unser Plan änderte sich nach der missglückten Besteigung des Ätna. Wir entschieden uns, den Vulkan von der Südseite aus zu erobern, in der Hoffnung, dass wir dort bessere Bedingungen finden würden. Auf dem Rückweg zum Auto verabschiedeten wir uns von Edna, die fröhlich davonlief, als sie ihr Zuhause erreichte. Unser Abenteuer war also nicht ganz gescheitert – es war ein Erlebnis, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird.

Die Route auf Komoot: hier

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